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GK038 | Die Geschichte des Cannabis [Transkript]

Hanf – eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit

https://graukaue.ruhr/gk038/

CanG-Abstimmungsergebnis im Bundestag

Einspieler Video:

[0:00] Bevor ich den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufe, möchte ich Ihnen noch das Ergebnis der namentlichen Abstimmung bekannt geben über den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung.
Abgegebene Stimmkarten waren 637, mit Ja haben gestimmt 407, mit Nein haben gestimmt 226, Enthaltungen gab es vier.
Der Gesetzentwurf ist damit angenommen.

Hängen!

Michael Holtkamp:

[0:59] Glück auf! Mein Name ist Michael Holtkamp und dies ist Episode 38.
Ende Februar hat der Deutsche Bundestag das Cannabis-Gesetz verabschiedet und falls der Bundesrat nicht den Vermittlungsausschuss anruft, tritt es zum 1. April in Kraft.
André und ich nehmen das zum Anlass, mehrere Episoden dem Hanf zu widmen.
In dieser Episode legen wir zunächst das Fundament.
Wir gehen zum einen die biologischen Grundlagen durch und zum anderen die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Hanf, insbesondere natürlich die Möglichkeit, Hanf als Rauschmittel zu nutzen.
In späteren Episoden werden wir dann die Geschichte der internationalen Drogenpolitik und im Speziellen der Cannabis-Prohibition besprechen, aber auch die aktuelle Tendenz in vielen Ländern dieser Welt, Cannabis wieder zu legalisieren.
Also, dies ist mein Kumpel André Wolff.

Einführung

Michael Holtkamp:

[2:11] Hast du dich, du hast letztes Mal gesagt, dass du dich mit der ganzen Thematik und mit dem jetzt verabschiedeten Cannabis-Gesetz noch nicht so wirklich auseinandergesetzt hast.

André Wolf:

[2:20] Ich hatte in das Haukapp-Papier reingeguckt, was du geschickt hattest.

Michael Holtkamp:

[2:25] Da habe ich noch nicht reingeguckt.

André Wolf:

[2:27] Fand ich ja interessant, dass du das 2018 schon in einem Gutachten für den Deutschen Hanfverband behandelt hast.

Michael Holtkamp:

[2:32] Ja genau, die haben das in Auftrag gegeben und also auf den Handverband werde ich mich tatsächlich auch des Öfteren beziehen, weil die nun mal so einiges an Informationen bereitstellen.

André Wolf:

[2:46] Ich fand es insofern ganz interessant, weil es in der Methodik und auch in den Aussagen sehr ähnlich war zu einem Gutachten, was mein ehemaliger Chef vom HWI, Michael Bräuninger, im Auftrag der Tabakindustrie vor ein paar Jahren angeschrieben hat.
Nicht im Cannabis, sondern um andere weiche Drogen, aber die Dokumentation ganz ähnlich.
Also nach dem Motto, wenn ihr das jetzt verbieten wollt, dann entgehen euch wertvolle Steuereinnahmen.
Und die Steuer kann man da wiederum ja auch nutzen, um den Verbrauch zu lenken, um zu verhindern, dass es ausufert und die Alternative ist nur Schwarzmarkt.
Also die Grundaussage und das findet sich dann eben auch genauso bei Haukapp jetzt.

Michael Holtkamp:

[3:29] Also ich habe mir tatsächlich die Haukapp-Studie noch gar nicht durchgelesen, weil ich da lieber in einer späteren Folge drüber sprechen würde und ich bin auch ganz, also ich bin, Ich finde es gut und richtig, dass es diese Studie gibt und ich finde es nicht irrelevant, aber bei der ganzen Diskussion um die Legalisierung finde ich, dass all die ökonomischen Aspekte zumindest zweitrangig sind.
Also das, was zumindest für mich persönlich, ich hatte dir ja schon mal gesagt, ich bin Befürworter der Legalisierung, ich sehe kein so wirkliches vernünftiges Argument dagegen, schon gar nicht gegen die Entkriminalisierung, aber auch nicht gegen die Legalisierung.
Und das lässt sich dann, also die ganze Argumentation lässt sich dann natürlich auf andere Drogen übertragen, also Tabak, Alkohol, aber dann vielleicht auch auf härtere Drogen.
Und da müsste ich, da bin ich, da habe ich mich nicht zu schlau gemacht, da kenne ich mich nicht mit aus, aber auf dem Stand, auf dem ich jetzt stehe, hätte ich zumindest Schwierigkeiten zu…

Michael Holtkamp:

[4:46] Begründen, warum Cannabis legal sein sollte, aber eine härtere, vielleicht viel härtere Droge wie Heroin oder Fentanyl vielleicht nicht legal sein sollte.
Naja, weil wie du sagst, die Argumente, die man anbringen kann für eine Cannabis-Legalisierung, die kann man eben größtenteils auch für eine Tabak-Legalisierung, gut, die steht dir jetzt nicht an, das haben wir schon, aber eben auch für die Legalisierung anderer Drogen anführen.

André Wolf:

[5:16] Ja, also ich würde ja so intuitiv immer über externe Effekte argumentieren.
Also ist sozusagen mit der Legalisierung des Konsums an der bestimmten Droge negative Externalität für die Allgemeinheit verbunden?
Das kann ja viel bedeuten. Das kann sich klar in Aggressivität von Konsumenten äußern, es könnte sich in Beschaffungskriminalität äußern, in Abfallproblematik. Und dann würde ich es jetzt grundsätzlich festmachen, ob man sagen kann, dass sozusagen die Legalisierung einer gewissen Substanz allgemein gesellschaftsschädlich sein kann oder nicht.

Michael Holtkamp:

[5:56] Grundsätzlich stimme ich dem zu. Aber dann stellt sich natürlich die Frage, ob die Prohibition da wirklich besser ist als die Legalität, was ja auch nicht so evident ist.

André Wolf:

[6:09] Ja klar, das sind ja zwei Szenarien, die muss man gegenüberstellen, das sehe ich auch so. Ja.

Michael Holtkamp:

[6:15] Und ein anderes Problem ist, dass du dann eben auch noch darüber sprichst, oder dann musst du natürlich auch, dann hast du noch andere Drogen wie Alkohol, die legal ist, genauso wie Tabak und der Konsum dieser Drogen geht nun mal auch mit Externalitäten einher.
Und da du Aggressivität als Beispiel angeführt hast, offensichtlich hat Alkohol viel mehr Potenzial, aggressives Verhalten auszulösen.
Cannabis hat eher den gegenteiligen Effekt. Auch wenn das in der Geschichte, kommen wir gleich noch zu, anders dargestellt wurde. Aber gut, vielleicht bevor wir zu sehr ins Detail gehen.
Also wie gesagt, die Haukapp-Studie, ich habe sie noch nicht gelesen.
Das werde ich dann für spätere Folgen noch nachholen, falls wir das dann fortsetzen.

Gesundheitliche Risiken

Michael Holtkamp:

[7:15] Heute würde ich erst mal gerne nur über die Prohibition und die Geschichte der Prohibition sprechen.
Und damit wir uns selber so ein paar Leitplanken setzen und damit es nicht zu sehr ausufert und damit wir von vornherein schon abstecken können, worüber wir eigentlich sprechen, würde ich gerne nur ein paar Vorbemerkungen machen.
Also Punkt Nummer eins, das sind die gesundheitlichen Risiken.

Michael Holtkamp:

[7:42] Und ich glaube, du willst genauso wenig wie ich leugnen, dass der Konsum von Cannabis wie auch der Konsum anderer Drogen mit gewissen gesundheitlichen Risiken einhergeht.
Worin genau die bestehen, weiß ich nicht.
Möglicherweise geht der Cannabiskonsum mit einem gewissen Risiko einher, dass sich das negativ auf die Psyche des Konsumenten auswirkt.

Michael Holtkamp:

[8:09] Das sieht so aus, ich bin nicht gut genug informiert, um das anzuzweifeln, dass das Inhalieren, genauso auch wie bei Zigaretten und Zigarren, sicherlich mit einem Risiko verbunden ist, dass man damit der Lunge und den Atemwegen schadet.
Ja, das können wir alles akzeptieren, aber nur weil etwas mit einem Risiko einhergeht, verbieten wir das halt üblicherweise nicht.
Es gibt viele Dinge, wie auch das Autofahren oder der Extremsport oder das Alkohol konsumieren, das geht mit Risiken einher und die akzeptieren wir als Gesellschaft.
Und wir stehen üblicherweise auf dem Standpunkt, dass jeder Erwachsene zumindest für sich selber entscheiden kann und entscheiden können sollte, ob er selber dieses Risiko eingeht.
Also solange es diese negativen Effekte nicht gibt, dann müsste eigentlich nach meinem Verständnis einer freiheitlichen Gesellschaft, müsste es jedem Erwachsenen überlassen sein, das zumindest für sich selber zu entscheiden.
Und das ist für mich das wichtigste Argument dabei. Ja.

Michael Holtkamp:

[9:30] Vor allem sollte man nicht kriminell sein, nur weil man entscheidet, es doch zu tun.
Das ist für mich vollkommen abwegig. Einerseits hast du erwachsene Menschen, die entscheiden für sich selber, dass sie das Risiko wohlwissend in Kauf nehmen wollen.
Und andererseits hast du Erwachsene, die wollen das der anderen Gruppe, die wollen das den Konsumenten verbieten und die wollen diese als kriminell einstufen, nur weil sie eben eine andere Entscheidung für sich selber treffen als die Prohibitionsbefürworter.
Vorausgesetzt, dass die keine Heuchler sind und tatsächlich selber abstinent leben.
Gut, also das mit den gesundheitlichen Risiken, da müssen wir nicht drauf eingehen, das akzeptieren wir, dass es die gibt.
In den Sendungsnotizen werde ich einige Quellen unter anderem zu den gesundheitlichen Risiken verlinken, sodass wir da jetzt nicht groß drüber sprechen müssen.
Ich habe da so ein bisschen was gefunden.

Medizinische Wirkung

Michael Holtkamp:

[10:33] Dann wird Cannabis und den psychoaktiven Stoffen in Cannabis ja eine gewisse medizinische Wirkung nachgesagt.
Ich bin kein Mediziner, du auch nicht.
Das ist für uns jetzt nicht allzu relevant, finde ich.
Deswegen werde ich auch dazu einfach ein paar Quellen verlinken.

Michael Holtkamp:

[10:55] Von CBD-Produkten hast du ja vielleicht schon mal gehört. Also CBD ist das Cannabidiol.
Einer der zwei wichtigeren psychoaktiven Wirkstoffe in Cannabis.

André Wolf:

[11:07] Ja, bei mir direkt gegenüber an der U-Bahn-Station gibt es auch einen Laden.

Michael Holtkamp:

[11:11] Oh, ja hier in Dorsten gibt es auch einen. Und…
Ich war tatsächlich mal da und CBD-Öl habe ich einmal ausprobiert.
Aus anekdotischer, eigener Erfahrung kann ich nicht bestätigen, dass es irgendeinen Effekt hat.
Aber ich habe jetzt auch nicht genug Erfahrung. Also ich habe überhaupt gar nichts gemerkt.
Also dem werden diverse, positive Effekte nachgesagt.
Sodass es schon fast nach einem Allheilmittel klingt aber ich habe keine Ahnung davon deswegen müssen wir auch über Cannabis als Medizin nicht sprechen also immer es sei denn du willst es anders aber das wäre mein Vorschlag.

André Wolf:

[11:59] Wäre ich auch sehr dafür.

Rechtliche Aspekte

Michael Holtkamp:

[12:01] Und ich blamieren und wo zumindest ich mich auch blamieren könnte wäre wahrscheinlich das Gebiet der Juristerei Jurist bin ich nämlich auch nicht.
Deswegen müssen wir auch über so die juristischen Feinheiten nicht sprechen.
Auch da gibt es einige Quellen, wo man sich besser informieren kann.
Zum Beispiel also eine Person, von der du vielleicht schon mal gehört hast, ist Andreas Müller. Das ist ein Jugendrichter aus Bernau bei Berlin.
Der ist schon seit langer Zeit.

Michael Holtkamp:

[12:33] Ja, nicht im Namen, aber für die Cannabis-Legalisierung unterwegs.
Und der hat mal einen, wie heißt das, einen Beschlussantrag, nee, Vorlage, einen Vorlagenbeschlussantrag oder sowas beim Bundesverfassungsgericht eingebracht.
Oder zwei schon, glaube ich. Ist, glaube ich, beide Male damit gescheitert.

Michael Holtkamp:

[12:58] Diese habe ich mir noch nicht durchgelesen, aber was ich gelesen habe, jetzt auch schon zweimal, noch einmal in Vorbereitung auf diese Sendung, ist ein Buch namens Kiffen und Kriminalität.
Das hat er 2015 veröffentlicht und viel von dem, was ich mir oder ja, das ist eine meiner Quellen, sagen wir mal so.
Und ja, dann gibt es, gut, es gibt auch den Professor Emeritus Lorenz Böllinger, der hat von der Uni Bremen, der hat so ein bisschen was zur Cannabis-Prohibition geschrieben.
Da habe ich mir einiges von durchgelesen und von Dr.
Elian Pöblau gibt es ein Buch, das werde ich verlinken.

Ökonomisches Potenzial

Michael Holtkamp:

[13:39] Und genau. Gut, die ökonomischen Aspekte haben wir gerade schon drüber gesprochen.
Ich weiß nicht, ob ich das in der Episode drin lasse. Also über die Studie von, oder die Studien, es gibt ja auch noch ein Update von vor zwei Jahren.
Die ursprüngliche Studie ist von, ich glaube, 2018. 18, ne?
Ja. Über diese beiden Studien von Professor Dr.
Justus Haukapp vom Düsseldorf Institute for Competition Economics an der Uni in Düsseldorf.
Da werden wir in einer späteren Folge drüber sprechen.
Wie ich eben schon mal gesagt habe, wir beide sind Ökonomen und ich finde es richtig und wichtig, sich auch schon vor der Legalisierung mit den.

Michael Holtkamp:

[14:29] Möglichen ökonomischen Aspekten einer Legalisierung zu befassen und ich finde es auch vor allem deshalb interessant, weil, die Legalisierung ja nicht einen Markt oder eine Industrie komplett neu schafft, sondern auch vor der Legalität, also in der Prohibition gibt es diese Industrie bereits, aber sie findet eben im Schatten statt und durch die Legalisierung wird ihr dann die Möglichkeit gegeben, den Übergang in die Legalität und sozusagen in die, wie sagt man, die normale Wirtschaft zu finden.

Cannabis vs. Alkohol

Michael Holtkamp:

[15:08] Gut. Eine andere Sache, haben wir gerade auch schon mal kurz drüber gesprochen.
Ich bin immer geneigt, ständig bei der Diskussion über Cannabis und die Legalisierung auch den Vergleich zu Alkohol zu ziehen, weil er so oft auf der Hand liegt und…

Michael Holtkamp:

[15:28] Cannabis den Vergleich meines Erachtens auch fast immer gewinnt.
Aber damit das nicht allzu sehr ausufert, werde ich zumindest vermeiden, das zu tun.
Und vielleicht können wir da später nochmal gesammelt drauf zurückkommen.
Darum ist vielleicht auch erstmal gar nicht so wichtig, wenn wir über die Geschichte der Prohibition sprechen.

Botanische Grundlagen

Michael Holtkamp:

[15:51] Oder bevor wir das tun, würde ich nochmal kurz gerne auf die biologischen Grundlagen eingehen. Also, weil ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich vielen Leuten bewusst ist.
Oder dir, kannst du mir gleich sagen.
Also, den Botanikern zu folgen. Aber es gibt viele verschiedene Pflanzen.
Und all diese Pflanzen werden in verschiedene Gruppen unterteilt.
Eine dieser Gruppen ist die der Samenpflanzen, welche wiederum in zwei Klassen unterteilt wird.
Das sind einmal die Nacktsamer und die Bedecktsamer.

Michael Holtkamp:

[16:34] Die Bedecktsamer, das ist eigentlich selbsterklärend, da ist es eben so, dass die Samenanlagen in den Fruchtknoten eingeschlossen sind.
Und bei den Nacktsamen ist es eben nicht so, da liegen sie frei.
Und diese Bedecktsamer, die werden in verschiedene Ordnungen unterteilt.
Eine dieser Ordnungen ist die der Rosenartigen.
Diese wiederum werden in verschiedene Familien unterteilt. Und eine dieser Familien ist die Familie der Hanfgewächse.

Michael Holtkamp:

[17:07] Hanfgewächse ist nicht das gleiche wie die Pflanze Hanf, da komme ich gleich noch zu, das ist jetzt die Familie der Hanfgewächse.
Die wiederum wird in etwa elf verschiedene Gattungen unterteilt.
Warum etwa, weiß ich nicht, das habe ich an mehreren Stellen so gefunden.
Scheinbar sind sich die Botaniker noch nicht so ganz einig, wie viele es sein sollten, aber es sind etwa elf Gattungen. Eine davon ist Hanf oder lateinisch Cannabis, eine andere davon ist Hopfen bzw. lateinisch Humulus.

Michael Holtkamp:

[17:42] Was ich zumindest nennenswert finde, die beiden sind übrigens die nahesten, die sind jeweils ihre nächsten Verwandten.
Ich finde den Hinweis einfach nur interessant, weil Hopfen nun mal ein Hauptbestandteil in Bier ist, einem alkoholischen Getränk.
Und wie ich eben schon mal sagte, leben wir in einem Land, in dem Alkohol legal ist und Cannabis nicht.

Michael Holtkamp:

[18:09] Aber wie ich eben auch schon mal sagte, wollte ich da später drüber sprechen.
Der Punkt ist, das sind jeweils ihre nächsten Verwandten.
Getrennt haben die sich vor 27,8 Millionen Jahren und die Pollen dieser beiden Pflanzen, die sind sich so ähnlich, dass sie auch unter Mikroskop und kaum zu unterscheiden sind.
Die ältesten Pollenfunde, also Hanfpollen, die stammen von vor ungefähr 19,6 Millionen Jahren und wurden gefunden in Ningxia in China.
Das ist ungefähr zentral China, also östlich von Tibet, südlich von der Mongolei.
Und diese Region der Erde, also Zentralasien, wird als natürliches Verbreitungsgebiet von Hanf angesehen.

André Wolf:

[19:16] Mhm.

Michael Holtkamp:

[19:19] Aber und dort in Zentralasien bzw.
Ostasien ist Hanf schon seit dem frühen Neolithikum eine Kulturpflanze.
Das Neolithikum ist die Neusteinzeit oder Jungsteinzeit.

André Wolf:

[19:37] Mit dem Ackerbau losging. Genau.

Michael Holtkamp:

[19:39] Und genau deswegen ist es erwähnenswert, meines Erachtens, weil damals ging der Ackerbau los.
Das heißt, die ersten vorher noch Jäger und Sammler haben angefangen, Pflanzen zu kultivieren und somit Ackerbau oder Landwirtschaft in seiner frühesten Form zu betreiben, wodurch sie dann sesshaft geworden sind und so weiter.
Und in dieser Anfangsphase, da war eben Hanf schon eine der Pflanzen, die sie kultiviert haben.

André Wolf:

[20:10] Gibt es Hinweise über die damalige Verwendung der Pflanze?

Michael Holtkamp:

[20:15] Also zumindest als Rauschmittel wurde sie wahrscheinlich damals noch nicht verwendet.
Ich komme gleich noch auf die ältesten Hinweise auf eine Verwendung als Rauschmittel.
Aber die gehen auf, ich glaube, das Jahr 750 v. Chr.
Zurück. Ich komme gleich noch dazu, wofür man Hanf so alles verwenden kann.
Da sind eine Menge verschiedene Dinge.
Unter anderem Lebensmittel oder Textilien. Und ich vermute mal, dass das auch das war, wofür sie die Pflanzen damals verwendet haben.

André Wolf:

[20:53] Ja.

Michael Holtkamp:

[20:57] Gut, also das natürliche Ausbreitungsgebiet ist Zentralasien, aber inzwischen hat sich Hanf über den ganzen Globus ausgebreitet.
Im Anbau ist es recht anspruchslos, es wächst in vielen verschiedenen Klimazonen dieser Welt und der Mensch hat dafür gesorgt, dass es sich eben über Zentralasien hinaus verbreitet hat.
Was ich auch immer ganz interessant finde, solange Bienen und andere Tiere irgendwie Einfluss nehmen auf das Ausbreitungsgebiet einer Pflanze, ist das alles noch Natur und sobald wir Menschen anfangen da Einfluss drauf zu nehmen, ist das dann nicht mehr natürliches Ausbreitungsgebiet.
Aber gut, irgendwann kam es natürlich auch noch nach Europa.
Es gab griechische Geschichtsschreiber, die haben von einem Reitervolk aus dem Osten berichtet, die etwas dabei haben.
Ich weiß nicht, wie sie es damals bezeichnet haben oder wie das Reitervolk das bezeichnet hat, aber aus dieser Zeit stammen wohl die Worte Hanf und Cannabis.
Ja, interessant. Bitte?

André Wolf:

[22:17] Waren das die Sküten oder wie ein anderer stammt?

Michael Holtkamp:

[22:20] Ja, ich glaube Sküten und die anderen irgendwas mit T.
Ich hatte mir das notiert, ich habe die Notizen wieder gelöscht.
Aber das eine waren die Sküten, ja.
Das andere waren die Zarkia oder so.

André Wolf:

[22:35] Zarkia?

Michael Holtkamp:

[22:36] Könnte sein, ja. Aber die haben, kennst du dich da aus?

André Wolf:

[22:42] Ja, ich hatte so ein bisschen griechische Geschichte gelesen vor ein paar Jahren, aber nicht hamfbezogen.

Michael Holtkamp:

[22:49] Ja, okay. Naja, auf jeden Fall, also das waren wohl die Reitervölker und die griechischen Geschichtsschreiber haben dann davon berichtet.
Und Hanf und Cannabis sind Wanderworte. Es gibt noch andere Worte wie Tee und Kümmel und sowas sind auch Wanderworte.
Aber Hanf und Cannabis haben wohl die gleiche Herkunft.
Sie stammen nur aus zwei verschiedenen Zweigen der indogermanischen Sprache.
Die, whoops.

Michael Holtkamp:

[23:24] Genau. Hanf geht zurück auf das althochdeutsche Wort Hanif und Cannabis geht zurück auf das altgriechische Wort Cannabis. ist.
Also wenn du das oder Cannabis, aber wenn du es mit B hinten und wenn du es in.

Michael Holtkamp:

[23:45] Griechisch schreibst, hab ich mal nachgeguckt, dann ist das B hinten das Beta, und wenn du es dir anhörst, wie es, ich spreche kein Griechisch, deswegen muss ich mir anhören, wie man es richtig ausspricht und das klingt weniger wie ein B, sondern so ein bisschen wie ein W oder V.
So ein bisschen wie im Spanischen. Du lernst ja gerade Spanisch, deswegen weißt du das vielleicht.
Leute, die Spanisch als Muttersprache haben, die können zwischen diesen beiden Lauten auch nicht so klar unterscheiden, wie wir das tun.
Vielleicht ist das im Griechischen ähnlich. Und dann, gut, dann liegt zumindest die Vermutung nahe, Hanif, Cannabis, klingt mehr oder weniger ähnlich.
Ähm, gut, also unterm Strich ist Hanf oder Cannabis eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, nicht nur in Zentralasien.
Und das, was ich eben schon mal erwähnt hatte, ist, dass die frühesten oder die ältesten zweifelsfreien Nachweise auf eine Nutzung THC-haltiger Produkte zurückgeht auf das Jahr 750 vor Christus.
Und da wurde wohl in Israel auf einem Altar oder auf Altaren zusammen mit anderen Kräutern oder was auch immer, anderen Stoffen, wurde Cannabis verbrannt.
Und höchstwahrscheinlich…

André Wolf:

[25:09] Also als Opfer, als Opfergabe.

Michael Holtkamp:

[25:14] Ich weiß, gibt es Pflanzenopfer?
Kann sein.

André Wolf:

[25:18] Eher Tieropfer, aber kann natürlich sein, dass irgendwie die Dämpfe dann vielleicht auch die Leute ein bisschen benebelt haben, wie heutzutage der Weih auch.

Michael Holtkamp:

[25:28] Ja, also das ist das, was ich gelesen habe.
Also die Quelle dafür ist CannabisFakten.de, das ist eine Plattform, die vom Deutschen Handverband betrieben wird oder geschaffen wurde.
Und die bezeichnen das als zweifelsfreien Nachweis und zweifelsfrei ist wohl eben auch, dass sie nicht nur THC-haltige Cannabisprodukte verbrannt haben, sondern dass eben auch dann das Einatmen des entstehenden Rauches Teil dieses religiösen, ich weiß nicht, was genau es war. war.
Aber das war wohl Teil des Prozederes.
Oder Zweck der Operation.

André Wolf:

[26:17] War das schon eine jüdische Zeremonie, weiß man das?

Michael Holtkamp:

[26:22] 700?

André Wolf:

[26:23] Also es wäre ja fast so die Zeit König David. Weiß man es ja nicht.

Michael Holtkamp:

[26:28] Aber Also christlich war sie auf jeden Fall nicht. Ich kenne mich da jetzt nicht so aus.
Ich dachte, geht das Judentum nicht, das geht doch noch mehrere Jahrtausende zurück.
Also wir sind bei 750 vor Christus.

André Wolf:

[26:44] Ich meine, die Religionen entwickeln sich ja auch stark im Zeitverlauf.
Also ich glaube, ganz präzise kann man es jetzt nicht festmachen.
Aber ich denke, es ist ja nicht ausgeschlossen, dass das ebenfalls auch mit Ritualen zu tun hat, die dem heutigen Judentum vorgelaufen sind oder die die Grundlagen dafür gebildet haben.

Michael Holtkamp:

[27:06] Ja, gut möglich. Ich weiß gar nicht, ob das in meiner Quelle überhaupt erwähnt wurde.
Ich weiß nur, dass es in Israel war, in dem heutigen Israel.
Gut, es gibt, gut, also Hanf, ich bin ja gerade die ganze Pflanzengliederung durchgegangen.

Michael Holtkamp:

[27:27] Es gibt natürlich von der Hanfpflanze auch wieder verschiedene Arten, sehr viele inzwischen.
Es gibt so eine Unterscheidung, die scheint inzwischen ein Stück weit überholt, aber zumindest den Cannabis-Freunden und Konsumenten ist die auf jeden Fall geläufig.
Und das ist eben die Unterscheidung in Sativa und Indica, was ein bisschen, also einmal ist es ein bisschen, wie soll ich sagen, verwirrend, weil Botaniker oder Biologen, die bezeichnen, der volle lateinische Name von Cannabis ist, glaube ich, immer noch Cannabis Sativa.
Aber Cannabis Indica hat wohl damit zu tun oder hat wohl den gleichen Grund, warum auch im deutschsprachigen Raum Hanf früher als indischer Hanf bezeichnet wurde, weil es zumindest bestimmte Hanfarten gab, die in Indien konsumiert wurden oder daher stammten oder irgendwie denen wurde eine andere Wirkungsweise nachgesagt.
Aber so diese Unterteilung ist immer noch umstritten.

Michael Holtkamp:

[28:31] Also selbst bei den Botanikern und den Experten, aber auch bei den Konsumenten.
Also das wird den Sativa-Sorten wird eine Wirkung nachgesagt, die eher diesen Effekt hervorruft, den man als Hai bezeichnet.
Also es ist eher ich würde jetzt, ich glaube aufputschen wäre das falsche Wort, das klingt dann eher so nach so Ecstasy oder Koks oder so aber es ist so ein.

Michael Holtkamp:

[29:00] Euphorisierend oder energetisierend und es verursacht eher einen gewissen ja, dass man eine Mattheit oder eine was?

André Wolf:

[29:13] Eine Mattheit oder?

Michael Holtkamp:

[29:14] Ne, ganz im Gegenteil. Also Sativa hat nämlich eben den gegenteiligen Effekt.
Also eher, dass man aktiv wird.
Also es ist so ein körperliches Hochgefühl und bei Indica wiederum da ist es eher Mattheit. oder zumindest eine körperliche Mattheit.
Deswegen heißt es wahrscheinlich auch stoned, weil es meist dazu führt, dass die Leute wie ein Stein auf der Couch sitzen.

André Wolf:

[29:39] Sind die Sorten klar äußerlich unterscheidbar?
Oder gibt es da irgendwie die Möglichkeit, dann auch die eine Sorte als die andere Sorte den Käufern unterzujubeln?

Michael Holtkamp:

[29:51] Ich glaube, die Unterscheidungen Sativa und Indica kannst du am äußerlichen oder selbst am Geruch, Also auch die verschiedenen Arten sind ja meist nach ihrer Wirkweise oder sehr oft auch nach ihrem Geruch oder nach ihrer Farbe benannt oder Wirkweise.
Aber ich glaube, selbst Experten würden das jetzt äußerlich nicht erkennen.
Und es ist auch so, inzwischen gibt es sehr viele Züchtungen, die hybride sind.
Es gibt welche, die sind Sativa-lastig, es gibt welche, die sind Indica-lastig.
Ganz abgesehen davon, dass es natürlich immer noch reine Sativa, reine Indica-Sorten gibt. Dann gibt es Hybride, die sind es ungefähr 50 Prozent beides.
Und unter anderem deshalb ist die Unterscheidung wohl jetzt auch so ein bisschen überholt.
Und auch, weil diese typischen Effekte, die man den beiden Sorten zusagt, das stimmt wohl auch nicht immer so hundertprozentig aus.
Das ist nur erwähnenswert, um zumindest einmal so diese Unterteilung abzuschließen.

Die Fasern der Stängel

Michael Holtkamp:

[31:07] Kommen wir aber mal zu den Bestandteilen der Hanfpflanze.
Also du hattest eben schon mal, zum einen gibt es die Fasern der Stängel.
Da hattest du eben schon mal nachgefragt. als du gefragt hattest, wofür Hanf denn in Zentralasien im Neolithikum schon kultiviert wurde.
Also aus den Fasern der Stängel kannst du so Sachen herstellen wie Seile oder Segeltuch oder Textilien oder auch Papier.
Ein beliebtes Beispiel ist die Gutenberg-Bibel, die wurde tatsächlich auf Hanfpapier gedruckt.
In den USA geht der Mythos um, dass die Unabhängigkeitserklärung oder zumindest Entwürfe davon auf Hanfpapier gedruckt wurden.
Aber ich habe dann an mancher Stelle gelesen, dass das wohl nicht stimmt.
Aber das mit der Gutenberg-Bibel, das scheint unumstritten zu sein.

Michael Holtkamp:

[32:07] Ein Vorteil von Hanf ist, dass es im Anbau recht anspruchslos ist.
Ich hatte gerade schon mal gesagt, es wächst in verschiedenen klimatischen Regionen dieser Welt.
Das ist das eine. Aber es ist auch…

Michael Holtkamp:

[32:21] Ja, und es ist die… Die Fasern, die sind ziemlich strapazierfähig und die sind reißfest. Und…
Ein anderer Vorteil ist, dass sie gegenüber Seewasser oder gegenüber Salzwasser relativ unempfindlich sind.
Also unempfindlicher als alternative Fasern wie zum Beispiel Baumwolle.
Und deswegen wurde Hanf in der Vergangenheit viel in der Schifffahrt eingesetzt, als Schiffe noch üblicherweise Segelschiffe waren.
Weil du eben Segeltuch und Seile und viele andere für das Schiff oder Bestandteile des Schiffes aus Hanf herstellen konntest.
An der Stelle würde ich dir mal gerne einen kurzen Ausschnitt vorspielen aus einem Podcast namens No Such Thing as a Fish.
Das ist ein britischer Podcast und da habe ich zufällig erst vor kurzem noch eine recht aktuelle Folge gehört und diesen Ausschnitt fand ich ganz interessant. Also, bitte.

Einspieler Audio:

[33:44] Throughout the ship for everything. So hemp oil was used in the lamps.
The sailors would wear clothing made out of hemp. The ship’s logs would be written on hemp paper.
But it turns out that some of these massive sailing ships, they would actually carry hemp seeds with them so that if they ended up in a shipwreck or they had damage, they could plant the seeds to grow hemp. Grow your ship!
And then mend their rope or their canvas because hemp is one of the fastest growing plants on Earth. That’s fantastic. True. That’s so cool.

Michael Holtkamp:

[34:18] Ja. Also nicht nur kannst du viele Bestandteile…

André Wolf:

[34:21] Interessant.

Michael Holtkamp:

[34:22] Ja. Also nicht nur kannst du viele Bestandteile des Schiffes aus Hanf herstellen, aber du kannst, indem du Hanfsamen mitführst auf deinen Seereisen, kannst du eben auch dafür sorgen, dass du irgendwo, wenn du dann eine Zeit lang…
An Land bleibst. Das ist ein.

André Wolf:

[34:38] Bisschen so das moderne Repair-on-Demand-Konzept vorweggenommen.

Michael Holtkamp:

[34:43] Ja, genau.

André Wolf:

[34:44] Und was kaputt ist sofort ein Ersatzteil aus Naturstoff.

Michael Holtkamp:

[34:49] Ja, sofort. Es dauert natürlich eine gewisse Zeit, aber ich glaube, wenn du vor ein paar Jahrhunderten mit einem Segelschiff über die Ozeane gesegelt bist, dann hast du dich sowieso darauf eingestellt, dass du eine Zeit lang unterwegs bist.

André Wolf:

[35:03] Wir hatten ja noch mehr Zeit damals.

Michael Holtkamp:

[35:04] Ja, genau. Da musst du halt irgendwo mal ein paar Monate Stopp machen, um neue Segel herzustellen.
Das kannst du natürlich mit einem modernen Öltanker, der größtenteils aus Stahl besteht, nicht so ohne weiteres machen. Naja, gut.
Also Hanf hatte und hat natürlich bis heute diverse Vorteile.
Aber es gibt Substitute oder es gibt Alternativen und eine davon ist natürlich Baumwolle.
Und einen Vorteil, den Baumwolle hat oder vor allem in der Geschichte hatte, als die Verfahren zur Verarbeitung von Hanf noch weniger weit entwickelt waren, als sie es heute sind und Hanf noch recht aufwendig zu verarbeiten war, da hatte Baumwolle den Vorteil, dass es relativ leicht zu verarbeiten war.

Michael Holtkamp:

[36:00] Und außerdem war es dann im Laufe der letzten, nicht nur Jahrzehnte, auch schon Jahrhunderte so, dass Transportkosten kontinuierlich und teilweise stark gefallen sind und im Laufe der Geschichte stark zurückgegangen sind.
Und die fossilen Rohstoffe dadurch günstiger geworden sind.
Und es gibt inzwischen erdölbasierte Kunstfasern.
Also, achso, das sollte ich vielleicht erklären. Worauf ich hinaus wollte, war, dass viele Regionen dieser Welt, in denen es möglich ist, Hanf anzubauen, wie zum Beispiel auch Deutschland, muss Baumwolle aus anderen Regionen der Welt importieren, weil die hier eben nicht angebaut werden können und deswegen spielen Transportkosten eine wichtige Rolle.
Und wenn die Transportkosten zurückgehen, wird Baumwolle relativ günstig und eher konkurrenzfähig.
Und das hat der Baumwolle somit geholfen.
Das ist das eine. Das andere ist, dass so Mitte des 20.
Jahrhunderts erdölbasierte Kunstfasern entwickelt wurden und auf den Markt gekommen sind wie Nylon und Polyester, die wiederum gewisse Vorteile mit sich bringen und somit…

Michael Holtkamp:

[37:25] Ja, somit wurde Hanf immer weniger verwendet.

Michael Holtkamp:

[37:32] Ja, und dann gibt es natürlich noch weitere Bestandteile. Also das waren die Fasern der Stängel.

Die Samen

Michael Holtkamp:

[37:39] Ein anderer Bestandteil, das sind die Samen der Hanfpflanze.
Daraus kannst du zum Beispiel Lebensmittel herstellen, also Öle zum Beispiel oder auch Futtermittel.

André Wolf:

[37:50] Hanföl kennt man ja. Genau.

Die Blüten und Blätter

Michael Holtkamp:

[37:52] Genau. Und die Bestandteile, die jetzt für uns eigentlich interessant sind, das sind die Blätter und die Blüten.
Aus den Blättern und Blüten kann man auch ätherische Öle herstellen, die dann wiederum ihren Eingang finden in so Sachen wie Kosmetika oder Heilmittel.
Aber aus den Blättern und Blüten kann man eben auch Marihuana und Haschisch herstellen.
Also die beiden Dinge, die jetzt für uns interessant sind, wenn wir über Hanf

Marihuana und Haschisch

Michael Holtkamp:

[38:28] oder Cannabis als Rauschmittel oder als Droge sprechen. Zunächst einmal zu Marihuana.
Marihuana bezeichnet streng genommen die getrockneten, harzhaltigen Blüten.

Michael Holtkamp:

[38:48] Blütenstände und blütennahen kleinen Blätter der Hanfpflanze, weil das sind die Teile der Pflanze, die die beiden psychoaktiven Stoffe THC und CBD beinhalten.
Aber nicht irgendeine Pflanze, sondern nur die weiblichen Pflanzen.
Die männlichen Pflanzen beinhalten diese Stoffe nicht oder zumindest nur in sehr, sehr geringer Konzentration, sodass es für uns Menschen nicht von Interesse ist.
Aber die weiblichen Pflanzen beinhalten diese eben schon. THC oder Delta-9-THC ist Delta-9-Tetrahydrocannabinol, CBD ist das, was wir eben schon mal erwähnt hatten, das Cannabidiol und genau, so.
So, neben Marihuana gibt es dann noch Haschisch und Haschisch ist einfach das extrahierte, das gepresste, extrahierte Harz aus dem Marihuana.
Also wir können, ich habe es ja jetzt bisher auch die ganze Zeit getan, ich habe jetzt immer von Cannabis gesprochen, das mache ja nicht nur ich so.

Michael Holtkamp:

[40:01] Sondern meistens verwenden Leute dieses Wort oder Hanf und sprechen nicht von Marihuana, aber aufgrund des Kontextes, wie zum Beispiel jetzt, ist dann klar, was damit gemeint ist.
Also wenn man von Cannabis als Droge oder als Rauschmittel spricht, dann meint man damit eben Marihuana.
Wobei dieser Begriff noch gar nicht so alt ist.
Ich weiß nicht, wie man es vorher formuliert hat. Kommen wir später noch mal zu.

André Wolf:

[40:26] Wie ist der entstanden? Weil ich meine, also rein vom Wortstamm her, es ist ja komplett was anderes.

Michael Holtkamp:

[40:34] Ja, er kommt aus dem Spanischen oder aus dem Mexikanischen Spanisch.
Also ob er wirklich Spanisch ist, weiß ich gar nicht.
Also der Ursprung ist auch gar nicht wirklich geklärt, also gemäß der Quellen, die ich gefunden habe.
Es ist gar nicht klar, wo das Wort genau herkommt. Aber es kommt aus Mexiko.
Und warum wir im deutschsprachigen Raum oder warum die Leute im englischsprachigen Raum diesen Begriff verwenden, da komme ich später zu.
Das hat mit einem Herren namens Harry Anslinger zu tun. Der brauchte einen anderen Begriff, um die Droge verteufeln zu können.
Der hat Kampagnen gefahren gegen Cannabis und der Begriff, also Cannabis oder Hemp, war in den USA bekannt und gebräuchlich.
Und die Leute haben das assoziiert mit etwas, was sie als mehr oder weniger unbedenklich angesehen haben und er brauchte also ein anderes Wort und da er ja.

Michael Holtkamp:

[41:48] Cannabis genutzt hat, um Stimmung zu machen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen, also zum einen gegen Schwarze, zum anderen gegen Lateinamerikaner, hat er wohl dieses Wort gewählt, weil es eben für US-Amerikaner oder Leute, die Englisch als Muttersprache haben oder auch Deutsch, etwas fremd klingt.

André Wolf:

[42:13] Er hat es frei erfunden.

Michael Holtkamp:

[42:16] Nee, es stammt schon aus Mexiko. Also die haben das Wort verwendet, ob das jetzt auf die Azteken oder so zurückgeht oder ob es vielleicht auf die spanischen Kolonialherren, ich weiß gar nicht, ob Mexiko eine Kolonie war, ich glaube schon.
Aber zumindest auf die spanischen Einwanderer zurückgingen.
Also das ist, glaube ich, nicht so wirklich geklärt, aber dass Anslinger Mitte des letzten Jahrhunderts, Anfang Mitte des letzten Jahrhunderts diesen Begriff entliehen hat aus Mexiko, das ist wohl unumstritten.
Und im deutschsprachigen Raum haben wir den dann wohl übernommen.
Also du kennst und Haschisch.

André Wolf:

[42:58] Ist ja dann auch wieder komplett anders.

Michael Holtkamp:

[43:02] Ja ich glaube Haschisch wird aus dem arabischen Raum kommen vermute ich also es gibt so, Länder wie oder Ägypten, Marokko Libanon es gibt so ein paar Länder die haben eine recht lange Geschichte des Cannabis Anbaus, Ich weiß nicht, ob ich das irgendwo gelesen habe oder ob ich das jetzt nur mutmaße, aber ich vermute, ja, eventuell kommt es aus dem Raum.
Und das hat es dann irgendwie auch zu uns geschafft. Aber es gibt ja, also zum einen werden diese verschiedenen Worte teilweise als Synonyme behandelt oder so verwendet und die Abgrenzung ist nicht so ganz klar, aber es gibt ja auch viele wirkliche Synonyme und viele andere Begriffe, die du verwenden kannst.
Also für Haschisch Hasch, das liegt jetzt noch auf der Hand, aber für Marihuana zumindest gibt es von Gras bis, oder im englischsprachigen Weed und so weiter, Pot.
Gibt ja viele Synonyme dafür. Okay.

Michael Holtkamp:

[44:16] Ich wollte gerade noch was anderes gesagt haben, glaube ich. Achso.
Wegen der Herkunft des Wortes Marihuana ist Viele Leute haben wohl spekuliert, wo dieses Wort herkommen könnte.
Und eine These war wohl, da das Wort aus dem mexikanischen Spanisch kommt, dass es von dem Frauennamen oder Frauendoppelnamen Maria Juana kommt.
Und deswegen wird Marijuana im englischsprachigen Raum oder in Nordamerika auch oft als Mary Jane bezeichnet, weil das die englische Form von Maria Juana wäre.
Aber dem ist wohl nicht so.
Das war wohl nur eine These, aber die lässt sich wohl nicht halten.
Gut, dann.

Michael Holtkamp:

[45:15] Gut, ich hatte eben schon mal gesagt, dass man Marihuana und Haschisch nur gewinnen kann aus der weiblichen Pflanze, aus der weiblichen Hanfpflanze.
Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen.
Das liegt daran, dass Hanf nun mal zweihäusig ist oder getrennt geschlechtlich, so nennt man das.
Das heißt, die Blüten der männlichen Pflanze und die Blüten der weiblichen Pflanze unterscheiden sich und die Cannabinoide finden sich eben fast ausschließlich in der weiblichen Pflanze.
Die männliche Pflanze, die man übrigens auch als Femel bezeichnet und die diese Cannabinoide eben nicht enthält, die zeichnet sich aus durch einen schwächeren Wuchs und eine frühere Reife als die weibliche Pflanze.

Michael Holtkamp:

[46:15] Deswegen, ja, also anders als beim Menschen, also eigentlich genau andersherum, schwächere Rufs, frühere Reifen sind bei uns eher die Frauen, beim Hanf sind es die Männer.
Und wenn man also Hanf anbaut, meinetwegen auch als Nutzhanf, und man hat männliche und weibliche Pflanzen, dann würde man üblicherweise eine Doppelernte vornehmen.
Also wenn die männlichen Pflanzen reif sind, aber die weiblichen noch nicht…
Erntet man die Männlichen ab. Also man sucht sie raus. Erstmal muss man sie natürlich identifizieren. Dann sucht man sie raus.

André Wolf:

[46:55] Wozu erntet man die Männlichen?

Michael Holtkamp:

[46:57] Bitte?

André Wolf:

[46:58] Wozu erntet man auch die Männlichen?

Michael Holtkamp:

[47:01] Um wahrscheinlich Platz zu schaffen und mehr Nährstoffe zu lassen für die weiblichen Pflanzen.
Es gibt auch, wenn du es auf die Marihuana- oder Haschischgewinnung abgesehen hast, dann gibt es noch einen anderen Grund.
Aber bei der, oder ich vermute mal ein anderer Grund wäre, also wenn du einfach nur Nutzhanf anbaust und du hast männliche und weibliche Pflanzen und deine männlichen Pflanzen sind irgendwann reif, aber du willst noch nicht abernten, weil die weiblichen noch weiter wachsen und du die männlichen aber stehen lässt, wahrscheinlich dann verwirken sie dir schon auf dem Feld.
Oder ich weiß nicht, vielleicht gibt es kein Zeitfenster, wo die beiden Reifephasen sich so überlappen, dass man einfach alle gesammelt abernten könnte.
Ja, aber dieses Rausernten der männlichen Pflanzen, das bezeichnet man, weil die männliche Pflanze eben auch als Femel bezeichnet wird, wie ich eben sagte, bezeichnet man dieses Abernten der männlichen Pflanzen als Femeln oder auch Fimmeln.
Und darauf gehen so Worte, so deutsche Worte zurück wie Fimmelig oder Friemeln.

André Wolf:

[48:11] Ah, okay. Interessant.

Michael Holtkamp:

[48:12] Du kennst die Worte, oder?

André Wolf:

[48:14] Ja, also Friemeln zumindest. Fimmelig jetzt nicht unbedingt, aber Friemeln ist mir bekannt.

Michael Holtkamp:

[48:18] Ah, okay. Weil ich habe beide Worte mal auf ruhrgebietssprache.de, nachgeschlagen, eine Seite, die ich schon öfter mal konsultiert habe und da sind die mit gelistet und da sind viele viele Worte dabei, wo ich davon ausgehe, dass die inzwischen im kompletten deutschsprachigen Raum, oder zumindest so gut wie in ganz Deutschland bekannt sind.
Und ich glaube, diese beiden Worte zählen dazu.

André Wolf:

[48:48] Wie findet die Bestäubung statt?
Also über Insekten oder Wind?

Michael Holtkamp:

[48:57] Ja, mutig, ja. Ja, so wie bei, obwohl, nee, es kann gar nicht, das ist eine gute Frage.

André Wolf:

[49:06] Wenn die Gewächshäusern angebaut werden?

Michael Holtkamp:

[49:08] Ja, genau, Gewächshäuser oder diese Grow-Zelte.
Also wenn jetzt Leute vor der Legalisierung bei sich im Keller oder so Cannabis anbauen wollen, dann machen die das eben in so Grow-Zelten, die sind auch nicht allzu groß.
Und da habe ich mal versucht, mich reinzufuchsen. Also jetzt in Vorbereitung auf diese Sendung habe ich versucht, mich da ein bisschen zu zu informieren.

Michael Holtkamp:

[49:37] Und das ist alles nicht so, also das scheint alles nicht so einfach zu sein.
Aber jetzt ist auch so, und ich habe mich dann irgendwann gefragt, was wäre denn …
Also was wäre denn, wenn jetzt am 1. April oder vielleicht auch erst später, weil der Bundesrat ja gerade, also es gibt viele, vor allem grüne Politiker, die jetzt aktuell dafür plädieren, noch den Vermittlungsausschuss anzurufen.
Und deswegen könnte sich das nochmal verzögern. Aber so wie ich das verstehe, kann der Bundesrat die Legalisierung nicht stoppen.

Michael Holtkamp:

[50:14] Und eigentlich müsste es auch einfach so durch den Bundesrat gehen.
Da ist natürlich die Union als Legalisierungsgegner vertreten in vielen Landesregierungen, aber in manchen dieser Landesregierungen sind sie in der Koalition mit den Grünen, die wiederum auf Bundesebene Teil der Ampel, also Teil der, das ist eine der Regierungsfraktionen.
Und normalerweise ist es dann eben so, wenn die Regierungsfraktionen auf Landesebene sich nicht einig sind, dann enthalten die sich im Bundesrat.
Aber jetzt gibt es, heute kam eine Meldung, dass Leute in Rheinland-Pfalz, da waren es glaube ich welche von SPD und FDP, dafür plädiert haben, den Vermittlungsausschuss anzurufen.
Aber hier in NRW war es unser grüner Justizminister, glaube ich, ich glaube, Benjamin Limbach, beim Vornamen bin ich mir nicht sicher, aber ich glaube, Herr Limbach, der hatte schon dafür plädiert.
In Hamburg gab es eine Senatorin, Herr Kretschmer, der grüne Ministerpräsident in Baden-Württemberg, da haben sich schon einige zu geäußert.
Gut, das war nur ein kleiner Exkurs. Also wir nehmen heute, was ist heute?
Ich glaube 6. März. Wir nehmen am 6. März 2024 auf.

Michael Holtkamp:

[51:33] Der, falls sich das jetzt nicht mehr verzögert, dann tritt das Gesetz am 1.
April in Kraft. So und ich habe mich gefragt, wenn es legal ist, also wenn es zumindest legal ist, bis zu drei Pflanzen oder blühende Pflanzen, ich weiß gerade nicht genau, oder bis zu drei Pflanzen in der eigenen Wohnung zu haben für den Eigenverbrauch, dann brauche ich doch dieses Grow-Zelt wahrscheinlich nicht mehr.
Oder dann muss ich mit diesem ganzen Aufwand doch wahrscheinlich nicht machen.
Dann könnte ich doch wahrscheinlich, zumindest wenn ich einen Balkon oder eine Terrasse oder meinetwegen einen Garten habe, den ich vor dem Zugriff anderer schützen kann, vor allem vor dem Zugriff durch Kinder und Jugendliche, dann müsste ich die doch einfach im Freien anbauen können.
Und deswegen dachte ich, na will ich zumindest jetzt, um das mal ungefähr zu verstehen, informiere ich mich mal, wie das denn genau gehen würde oder ob man da irgendwie was Besonderes beachten muss.
Aber es ist tatsächlich all die Informationen, die du jetzt so findest, vor allem im deutschsprachigen Raum, die stammen aus der Zeit der Prohibition.
Also da geht es um die Belichtung meines Crow-Zeltes, um die Belüftung, also einmal um den Luftaustausch, aber auch die Ventilation.

Michael Holtkamp:

[52:58] Brauchst du einen Aktivkohlefilter? Welche Lampe nimmst du? Was ist die Keimphase?
Wie dünge ich? Wann dünge ich? Wie viel Wasser? Und, und, und.
Aber es geht immer so um die Anbausituation im Growth-Zelt. Und was ich eben…
Das war jetzt eine ewig lange Antwort auf deine Frage. Aber was ich eben nicht gefunden habe, ist, dass man irgendwie Insekten für das Growsalz braucht.
Aber was du wohl machen musst…

André Wolf:

[53:30] Das wäre noch sehr umständlich.

Michael Holtkamp:

[53:32] Ja, das wäre umständlich. Gut, es wird schwierig, weil es ist so, dass es, wenn du Hanfsamen kaufst, was du ja schon tun kannst, also in Österreich oder den Niederlanden ich glaube wahrscheinlich ist es nicht legal sich die nach Deutschland schicken zu lassen weiß ich nicht, aber du kannst das online recherchieren, es gibt Leute zum Beispiel in Österreich, die welche verkaufen, die bieten einmal reguläre Samen an, wo dann ein Teil der entstehenden Pflanzen männlich und die, übrigen weiblich sind, aber es gibt auch feminisierte Samen wo 99,9% der Pflanzen weiblich werden.

Michael Holtkamp:

[54:22] Das heißt, wenn du diese Samen verwendest oder entsprechende Stecklinge von weiblichen Pflanzen, dann hast du das Problem, wahrscheinlich gar nicht erst, aber wenn du reguläre Samen verwendest, dann willst du ja frühzeitig erkennen, ob deine Pflanzen männlich oder weiblich sind.
Weil du zum einen hast du in den Männlichen kein Interesse, aber ich muss vielleicht ein kleines… Nee, ich muss gar nicht springen.
Ich hab’s… Vielleicht ist dir Sinsemia ein Begriff.
Du lernst ja gerade Spanisch.
Sinsemia bedeutet ohne Samen. Ah, Semia.

André Wolf:

[55:06] Okay, ja, ja.

Michael Holtkamp:

[55:07] Und das sind…
Weibliche Hanfpflanzen, die keine Samen ausbilden.
Und das tun sie genau dann nicht, wenn sie nicht bestäubt worden sind.

Michael Holtkamp:

[55:23] Das ist eine Methode, die wurde in den 1970er Jahren in Sinaloa, Mexiko entwickelt.
Und das war damals deswegen interessant, weil eine Pflanze, eine weibliche Hanfpflanze, die nicht bestäubt wird und dann somit keine Samen entwickelt, die braucht eben die Energie nicht aufzuwenden, um diese Samen zu produzieren, die sie sonst brauchen würde.
Und was sie dann macht, warum auch immer oder zu welchem Zweck, weiß ich keine Ahnung.
Aber sie produziert dann mehr THC als eine Pflanze, die auch Samen produziert.
Das heißt, Zinzemia ist der Begriff für eine Hanfpflanze mit einem überdurchschnittlich hohen THC-Gehalt, was man damals erreicht hat, indem man eben die Bestäubung der weiblichen Pflanze vermieden hat.
Und deswegen ist es, ich glaube, wenn du frühzeitig die Pflanzen unterscheiden möchtest, dann gehst du hin und versuchst bei den weiblichen Pflanzen so kleine weiße Haare an den Blüten zu entdecken und bei den männlichen Pflanzen so die ersten Ansätze von den Pollensäcken.

Michael Holtkamp:

[56:46] Ja, ich weiß nicht, ob die sich, wenn die nah genug beieinander stehen, also zumindest diese Grow-Zelte sind gar nicht so groß, wie ich gedacht hätte.
Es gibt welche, die haben meist wohl eine quadratische Grundfläche und es gibt welche, die haben gerade mal eine Seitenlänge von 80 Zentimetern und sind vielleicht so anderthalb Meter hoch.
Und da muss ja noch eine Lampe reinpassen und so. Wenn du jetzt darin anbaust, vielleicht, ja, ich weiß nicht, ob die männliche Pflanze eine benachbarte weibliche Pflanze ohne Unterstützung durch Insekten bestäuben könnte.
Bin ich überfragt. Aber ich habe auch keinen, gut, ich habe auch keinen grünen Daumen.
Deswegen musste ich, ja, gut.

Michael Holtkamp:

[57:37] Also, ich muss mal eben schauen, wo wir sind.
Okay, also Synsemia hatte ich erklärt.
Diese Anbaumethode oder diese Art von Hanfpflanz, das ist wohl heutzutage gar nicht mehr so wichtig, weil es inzwischen Züchtungen von Hanf gibt, die einhäusig sind, also nicht mehr getrennt geschlechtlich.
Also welche, die ausschließlich oder fast ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen.
Ich weiß nicht, ob Genmanipulation dafür notwendig ist.
Da muss ich mich noch weiter einlesen. Es gibt genmanipulierte Samen und wahrscheinlich auch Pflanzen.
Ob das notwendig war, um diese einhäusigen Pflanzen zu produzieren, weiß ich nicht.
Der Vorteil der einhäusigen ist natürlich die gleichmäßige Abreifung, aber der Nachteil ist, dass sie üblicherweise wohl einen geringeren Ertrag erbringen als die, sagen wir mal, traditionellen zweihäusigen Pflanzen.

André Wolf:

[58:51] Okay.

Michael Holtkamp:

[58:52] Gut.

Prohibition und Legalisierung

Michael Holtkamp:

[58:55] Wie das immer so ist, hat das schon viel länger gedauert, als erwartet.
Wir sind ungefähr seit einer Stunde dabei.
Wenn du willst, machen wir noch ein bisschen weiter. Ansonsten wäre jetzt ein guter Punkt, um Schnitt zu machen, weil jetzt, das waren die Grundlagen und jetzt könnten wir anfangen über die die Geschichte der Prohibition zu sprechen.

André Wolf:

[59:19] Ist vielleicht keine schlechte Idee, wenn wir hier einen Schnitt machen.

Michael Holtkamp:

[59:22] Ich glaube auch. Ich bin auch etwas platt inzwischen.
Gut, dann machen wir das. Also dann, wenn du einverstanden bist, setzen wir das möglichst bald noch mal vor.

André Wolf:

[59:37] Ja, sehr gerne.

Michael Holtkamp:

[59:39] Okay.

André Wolf:

[59:40] Genau, ich gucke auch gerade mal bei mir in den Kalender.
Ich habe jetzt vor Ostern…

Michael Holtkamp:

[1:00:14] Zunächst einmal über Opium. Das werden wir alles tun, damit wir steigen dann ein im 19. Jahrhundert.
Vielleicht die ein oder andere Anekdote aus dem 18. Jahrhundert.
Aber eigentlich im 19. Jahrhundert geht es los.
Im Wesentlichen mit den beiden Opium-Kriegen, die Großbritannien gegen China nicht nur geführt, sondern auch gewonnen hat.
Aber gut, da kommen wir dann noch zu. Und…
Dann sind wir recht schnell im 20. Jahrhundert und das 20.
Jahrhundert ist das Jahrhundert, also da wird es wirklich erst international.
Es gibt die erste Opiumkommission, wird ins Leben gerufen, dann gibt es ein internationales Opiumabkommen, der Völkerbund, der nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wird, der übernimmt dieses Opiumabkommen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sind es die Vereinten Nationen.
In den 1960er Jahren kommt es zur Single Convention, zum Einheitsabkommen.
Also im 20. Jahrhundert sind wir auf jeden Fall auf der internationalen Ebene.

Michael Holtkamp:

[1:01:33] Diese weltweite Drogenprohibition und Kontrolle wird zwar vorangetrieben in erster Linie von den USA da gibt es verschiedene Personen, die da eine wichtige Rolle spielen, und natürlich werden wir dann auch auf die Situation in Deutschland noch etwas genauer eingehen und dann kommen wir irgendwann ans Ende des 20.
Jahrhunderts und mit dem Jahrhundertwechsel hin zum 21.
Gehen wir dann über vom Jahrhundert der Prohibition hin zum Jahrhundert der vielleicht noch nicht unbedingt Legalisierung, aber doch zumindest wenn wir das erste Viertel dieses Jahrhunderts betrachten, der Tendenz zur Legalisierung.
Also es gibt Deutschland ist ja sicherlich, also wir sind ja nicht die Ersten, die die Idee hatten.
Es gibt inzwischen schon so einige Länder, die uns zuvor gekommen sind.

Michael Holtkamp:

[1:02:39] Also noch immer wenige. Also, aber gut. Gut.
Und das würde ich sagen, also dann machen wir beim nächsten Mal die Prohibition, vielleicht machen wir dann in der Folge danach nochmal die Legalisierung, dann können wir auch nochmal genauer eingehen auf das Cannabis-Gesetz, so wie es jetzt vom Deutschen Bundestag verabschiedet worden ist, am 23.
Februar 2024. 24 und dann würde ich gerne, da wird es dann wahrscheinlich ökonomischer.
Die Geschichte der Drogenprohibition hat, da geht es wenig um Ökonomie, wieder dann merken wir es, geht es da auch sehr wenig um gesundheitliche Bedenken, viel weniger als man aus heutiger Sicht vermuten könnte.
Da geht es eher um Politik, auch auch um Rassismus.
Da spielen viele verschiedene Sachen mit rein. Und.

Michael Holtkamp:

[1:03:41] Ja, und genau, wenn wir dann das deutsche Cannabis-Gesetz besprechen, dann wird es ökonomischer, dann können wir auch über die Haukapp-Studie sprechen und wahrscheinlich könnten wir dann auch gut so ein paar Gegenargumente abhandeln.
Es gibt so ein paar, die immer und immer wieder vorgebracht werden.
Ein Gegenargument, das hier sicherlich bekannt ist, ist das von Cannabis als Einstiegsdroge.
Das ist Quatsch und das wissen wir, das wurde untersucht und das sollte eigentlich niemand mehr vorbringen, aber gut es passiert halt trotzdem, und und und und dann machen wir das und dann sind wir hoffentlich bald in der Gegenwart und dann gucken wir mal wie viele Episoden wir brauchen, vielleicht schaffe ich es irgendwann mich kürzer zu fassen gut Gut.
Okay. Einverstanden?

André Wolf:

[1:04:44] Ja. Ein spannender Einstieg.

Auf!

Michael Holtkamp:

[1:04:55] Dies ist eine Sendung der Graukau.
Alle meine Sendungen inklusive der Sendungsnotizen gibt es auf graukau.ru.
Die Audio-Podcasts findet ihr in eurer Podcast-App. Und die Video-Podcasts auf meinem YouTube-Kanal.
Mit der Außenwelt kommunizieren tue ich über X und über Mastodon.
Wenn ihr für Vortrieb sorgen wollt, unterstützt mich bei Patreon.

Michael Holtkamp:

[1:05:27] Glück auf!